Die Diemtigburgen

Die folgenden Informationen zu den Diemtigburgen wurden von Erich Liechti aus Wimmis zusammengetragen. Ebenfalls stammen die entsprechenden Bilder und Modellfotografien von ihm.


Grimmenstein / Hasenburg

Lage: Burganlage auf der Egg, nördlich vom Dorf Diemtigen
Masse: In der Blütezeit ca. 70 x 20 Meter
Zweck: Ritterburg mit häufigem Besitzerwechsel durch Heiraten und Erben.

Chronik:

Beginn 13. Jh. Gründer und erster Besitzer war Rudolf von Strättligen um seine Dominanz im Simmental zu markieren.

1257 wird die Burg zu Diemptigen erstmals genannt.

1257 Übergang an Kyburger Graf Hartmann.

Zweite Hälfte des 13. Jh. Herrschaft durch die Weissenburger.

1336 wird ein Peter von Grimmenstein genannt.

1341 muss die Herrschaft Diemtigen den Bernern als Schuldpfand hinterlegt werden.

Der letzte Weissenburger Johann der Jüngere, über-weist die Herrschaft später seiner Schwester Katharina, nachdem er Diemtigen wieder in seinen Besitz zurück-bringen konnte.

1353 verpfändet Thüring von Brandis infolge hoher Schuldenlast Diemtigen erneut an Bern.

1368 stirbt Thüring von Brandis, der Gemahl von Katharina, im gleichen Jahr wie der Weissenburger Mannesstamm erlischt.

Die Herrschaft von Diemtigen wird in der Familie von Brandis weiter vererbt. Katharina wohnt bis an ihr Lebensende im Schloss zu Diemtigen. In der Folge residiert Mangold von Brandis auf der Hasenburg.

1376 wird die Herrschaft nach einem Streit, bei welchem Bern intervenieren muss, in zwei Teile aufgeteilt. Ein Teil fällt an die Herren von Scharnachtal. Zu diesem Zeit-punkt ist das Diemtiger Schloss noch bewohnt.

1450 Um 1450 wird das Schloss endgültig verlassen und zerfällt. Es wurde zum Schluss als Steinbruch für den Bau der umliegenden Häuser und Ställe benützt.

Heute: Es sind nur noch wenig Steine und Mauerreste vorhanden.

Grafenstein

Lage: Burgstelle im Melzenboden in Bächlen, oberhalb von Oey.
Masse: 10 m x 10 m (Grundriss Turm)
Zweck: Wohnturm eines Lehenmannes, welcher in den Diensten der Weissenburger stand und dem niederen Adel angehörte.

Chronik:

Die Burg steht über dem alten Simmentalweg und könnte von den Weissenburgern zu dessen Überwachung und Schutz er-baut worden sein.

Vielleicht handelt es sich hierbei aber auch nur um das feste Haus eines kleinen Lehensherrn, welcher im Dienste der Weissenburger stand und das nahestehende Bauerngut im Melzenboden bewirtschaftete. Urkundlich nicht erwähnt.

Heute: Nur noch wenig Gemäuer auf einem bewaldeten Felssporn lassen den Standort der einstigen kleinen Burganlage erkennen.

Kronegg

Lage: Burgruine auf steilem Felszahn im Burgholz. Gemeinde Diemtigen. Die Ruine ist sehr romantisch gelegen und wird oft besucht. Doch das Klettern zur Ruine ist nicht ganz gefahrlos.
Masse: 8 m Breite und 24 m Länge
Zweck: Mutmassungen – Ist die Burg Nachfolgerin der Holzburg in der Eyallmi oder handelt es sich um einen Wachturm, welcher den alten Talweg durch das Simmental zu beschützen hatte?

Chronik:

Um 1200, zur Zeit der Weissenburger-Herrschaft ent-standen. Die Anlage diente wahrscheinlich zum Schutz der unter ihr hindurchführenden Talstrasse.

1565 Die Burg ist in Schöpf‘s Landkarte bereits als Ruine eingezeichnet. Die Landkarte von Schöpf war das erste Kartenwerk vom Berner Oberland (1547).

1740 wird die Burg als Steinburch benützt, um Bau-material für die Erweiterung des Schlosses Wimmis gewinnen zu können.

Heute: Wenige Mauerreste sind noch sichtbar, diese sind zum Teil noch in Verband gemauert.
Wappen